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Ergebnisse des Bürgerworkshops am 11.09.2019

 

Ziel der Veranstaltung war es, gemeinsam mit interessierten Bürgerinnen und Bürgern Handlungsbedarfe und Potenziale des Bad Camberger Kernbereichs Frankfurter Straße / Pfortenwiesen zu ermitteln. Die bisherige Analyse im Rahmen des Integrierten städtebaulichen Konzeptes (ISEK) wird durch diese Anregungen ergänzt und dient als Grundlage für die Erstellung der Entwicklungsziele sowie des Maßnahmenkatalogs.

Im Verlauf der Veranstaltung wurden zudem die im Wintersemester 2017/2018 von Architekturstudenten der Hochschule Mainz erstellten städtebaulichen Entwurfsplanungen zum Bereich Pfortenwiesen präsentiert.

Die Veranstaltung wurde im Vorfeld mit Hilfe einer Presseinformation sowie auf der Internetseite www.bad-camberg-aktivekerne.de beworben. An der Veranstaltung haben rund 30 Personen teilgenommen.

Zu den vier Themenfeldern Aufenthaltsqualität, Grünflächen, Gesundes Klima, Mobilität, Verkehr und Barrierefreiheit, Wohnen und Wohnumfeld sowie Einzelhandel und Versorgung konnten die anwesenden Bürgerinnen und Bürger ihre Anregungen und Verbesserungsvorschläge einbringen die wir in der Folge dokumentieren:

 

Arbeitsgruppe Aufenthaltsqualität, Grünflächen, gesundes Klima

Im Rahmen des Themenfeldes „Aufenthaltsqualität, Grünflächen und gesundes Klima“ soll nach Meinung der Anwesenden die Entsiegelung von Flächen im Kernbereich gefördert werden. Ebenso wird die Schaffung von Radwegen angeregt. Vorhandene Fußwege sind aus Sicht der Anwesenden zu wenig bekannt und zu wenig ausgeschildert. Vorhandene Parkplätze sollen neu geordnet, reduziert und gebündelt werden.

Ein Vorschlag beschäftigt sich mit der Errichtung eines Hallenbades mit Außenbecken, das auch als Freibad genutzt werden kann. Auch die Einrichtung eines Campingplatzes zwischen Mühlweg und Würges wird angeregt. Ein weiterer Vorschlag regt den städtischen Erwerb von Grund und Boden an.

  • Frankfurter Straße / Bahnhofstraße / Limburger Straße

Eine große Rolle spielt für die anwesenden Bürgerinnen und Bürger die verkehrliche Belastung der Bahnhofstraße – Frankfurter Straße – Limburger Straße. Angeregt wird daher eine „Durchgrünung“ dieser Hauptverkehrsachsen. Mehrfach wird die Umwidmung der Frankfurter Straße zur Einbahnstraße vorgeschlagen, ggf. mit Radweg, Ruhezonen und Biergarten.

Auch eine Grünfläche entlang der Stadtmauer zwischen Untertorturm und Kirche bis zum Kindergarten ist für die Anwesenden vorstellbar, ebenso die Umgestaltung des Bereichs Schulgarten / Bayrischer Hof zu einem Bürgergarten mit Sitzgelegenheiten und Gastronomie.

Ebenso wird die Schaffung einer Wegeverbindung zwischen Bahnhofstraße und Mühlweg vorgeschlagen.

  • Grüner Platz

Der Grüne Platz sollte aus Sicht vieler Teilnehmerinnen und Teilnehmer künftig wieder als „grüner Platz“ wahrnehmbar werden. Erreicht werden könnte dies durch Herstellung von zusätzlichen Grünflächen bei gleichzeitigem Erhalt des Parkplatzes, bspw. mittels einer bepflanzten Tiefgarage.

  • Pfortenwiesen

Negativ gewertet werden die Dauerparker sowie die bisher unattraktive Aufenthaltsqualität der Pfortenwiesen im Alltag.

Die Pfortenwiesen mit ihrer vielseitigen Nutzung als Sport- und Spielplatz sowie Parkfläche bieten aus Sicht der Anwesenden ein großes städtebauliches Entwicklungspotential, insbesondere für Freizeitangebote. Die Freiflächennutzung sollte daher intensiviert werden durch Sport – Spiel – Spazieren – Senioren. Angeregt wird die Schaffung von generationenübergreifenden Angeboten, die Integration von Sportgeräten, die Wiederherstellung eines Skaterplatzes und die Schaffung eines kleinen Hartgummi-Fußball­platzes.

Der Erhalt des Freibads am jetzigen Standort ist für die Mehrheit der anwesenden Bürgerinnen und Bürger von herausragender Bedeutung. Der jetzige Standort im Grünen gefällt, da behindertengerecht und ohne Pkw erreichbar.

Mehrfach wird auch der Wunsch geäußert, den Emsbach bzw. den Uferbereich wieder erlebbar zu machen. Hierfür wird eine Aufweitung des Flussbetts mit Sitzstufen am Ufer, die Einrichtung eines Wasserspielplatzes sowie der Ausbau einer Grünverbindung entlang des Emsbaches angeregt. Vorgeschlagen wird zudem die Verlängerung dieser neuen Wegeverbindung bis Würges bzw. Erbach.

Mehrfach wird die Schaffung von Gastronomieangeboten im Bereich der Pfortenwiesen befürwortet, u. a. bspw. durch die Errichtung eines Cafés am Emsbach, die Öffnung der Schwimmbad-Gastronomie für externe Gäste oder die Einrichtung eines Cafés am Standort des DRK-Hauses.

Aus Sicht der Teilnehmer könnte der vorhandene Sportplatz in Kombination mit dem Parkplatz Raum für einen Festplatz bieten, der auch als Parkplatz für das Schwimmbad genutzt werden könnte. Als Parkplatz für das Schwimmbad könnten evtl. auch die nicht mehr genutzten Flächen der ehem. Gärtnerei dienen. Zudem sollte der Wohnmobilstellplatz aus Sicht der Anwesenden naturnah neugestaltet werden.

Angeregt wird ferner die Verlegung des Wohnmobilstellplatzes sowie die Verlagerung des DRK-Heims.

 

Arbeitsgruppe Mobilität, Verkehr und Barrierefreiheit

Gewünscht wird in der Arbeitsgruppe „Mobilität, Verkehr und Barrierefreiheit“ die Gestaltung von Straßenräumen, die Entwicklung eines attraktiven Rad- und Fußgängerwegenetzes, die bessere Kennzeichnung der Fußgängerwege, sowie die Schaffung von weiteren „Elektro- bzw. Car-Sharing-Standorten“. Ebenso wird die die Schaffung von Parkflächen sowie die Erstellung eines generellen Verkehrs-/ Erschließungs- und Parkkonzepts vorgeschlagen.

  • Frankfurter Straße / Bahnhofstraße / Limburger Straße

Der gesamte Bereich ist aus Sicht der Anwesenden „verkehrlich eine Katastrophe“. Die Ampelsteuerung Ecke Bahnhofstraße / Frankfurter Straße ist aus Sicht der Anwesenden nicht fußgängerfreundlich, eine Querung für potentielle Einzelhandelskunden ist nicht vorhanden. Auch die Kreuzung Frankfurter Straße / Mühlweg wird als „Brennpunkt“ gesehen. Bemängelt werden auch die Anbindung der Jahnstraße an die Bahnhofstraße, fehlende Radwege sowie ein fehlendes Gesamtkonzept ruhender / fließender Verkehr.

Angeregt wird Umsetzung der beschlossenen B8-Umgehung. Auch sollte der Verkehr durch einen „Einbahnstraßenring“ neu geordnet werden. Eine Einbahnstraßenregelung wird auch für die Bahnstraße Richtung Stadt / Lahnstraße angeregt. Die Ampelkreuzung Bahnhofstraße / Frankfurter Straße sollte entfallen. Auch die die Umwidmung der Obertorstraße als Fußgängerzone wird vorgeschlagen.

  • Grüner Platz

 Auch in dieser Arbeitsgruppe wird die Neugestaltung des Grünen Platzes in Kombination als Grün- und Parkfläche angeregt.

  • Pfortenwiesen

 Auch in dieser Arbeitsgruppe sind die Anwesenden übereinstimmend der Meinung, dass das Schwimmbad aufgrund seiner guten Erreichbarkeit und Barrierefreiheit am jetzigen Standort verbleiben soll.

Auch wünschen sich die Teilnehmer eine Fußwegeverbindung von den Pfortenwiesen zur Altstadt, ggf. durch die Schaffung eines Parkhauses mit entsprechender Zugangsmöglichkeit.

Positiv wird mehrfach der nicht vorhandene Durchgangsverkehr in der Jahnstraße gewertet. Die Pkw in der Jahnstraße sollten stärker begrenzt und zurückgedrängt bzw. die Parkplätze reduziert, gebündelt und neu geordnet werden. Auch sollen die Bodenbeläge entlang der Jahnstraße für Fußgänger, Rollschuhfahrer, Senioren mit Rollator oder Kinderwagen verbessert werden.

Die vorhandenen Flächen könnten flexibel als Parkplatz genutzt werden, z.B. im Sommer für das Schwimmbad oder für das Altstadt-Fest.

Ebenso wird ein neuer (attraktiverer) Standort für den Wohnmobilstellplatz angeregt.

Gewünscht wird auch ein Rad- und Fußweg entlang des Emsbachs: „Nicht B8 ist die Hauptverkehrsachse, sondern der Emsbach!!!“

 

Arbeitsgruppe Wohnen und Wohnumfeld

Die Teilnehmer der Arbeitsgruppe regen die Schaffung von Fahrrad- und Fußgängerwegen sowie von Kulturangeboten in den Höfen an. Negativ gesehen werden die Leerstände von bestehendem Wohnraum. Auch wirke vieles im Kernbereich ungepflegt, bspw. Bürgersteige mit Schlaglöchern, Müllansammlungen.

  • Frankfurter Straße / Bahnhofstraße / Limburger Straße

 Die Bahnhofstraße und die Frankfurter Straße werden aufgrund des starken Verkehrs und des nicht vorhandenen Grüns nicht als attraktiver Wohnstandort eingeschätzt. Angeregt werden nächtliche Geschwindigkeitskontrollen aufgrund schnell fahrender Pkw.

  • Bayrischer Hof

 Der aus Sicht der Anwesenden als „Schandfleck“ empfundene Bayrische Hof könnte zurückgebaut werden und als multifunktionaler öffentlicher Bau mit verschiedenen Funktionen dienen, bspw.:

  • als multifunktionaler Kulturraum als moderner Glasbau für Ausstellungen, Kunst, historisches Museum, kleine Filmbühne, Theater,
  • als Gastraum im ehemaligen „Schulgarten“ = öffentlicher Bereich,
  • Ankauf des Klosters mit Garten als Fortsetzung
  • Spielplatz unterhalb der Kirche

 

  • Grüner Platz

Neben der schon in den vorangegangenen Arbeitsgruppen vorgeschlagenen Errichtung einer begrünten Tiefgarage auch die Aufwertung der Wegeverbindung zwischen Grünem Platz und Stadtpark angeregt.

  • Pfortenwiesen

Auch hier weisen die Pfortenwiesen für die Anwesenden ein „tolles Entwicklungspotential als grüne Lunge“ und Naherholungsgebiet auf. Der Bereich soll als „Grüne Lunge im Zentrum“ erhalten bleiben und nicht bebaut werden. Angeregt werden die Schaffung von Spielplätzen und Sportflächen sowie die Installation von Sitzmöglichkeiten für die Anwohner. Es sollen Angebote für Jugendliche geschaffen werden.

Wie schon zuvor wird auch hier die Lage des Freibads positiv hervorgehoben. Das Schwimmbad sollte für Mehrfachnutzungen zur Verfügung stehen, z. B. für Veranstaltungen der TG.

Entlang des Emsbachs sollen Rad- und Fußwege geschaffen werden.

Positiv wird das Wohnen auf der Rückseite der Frankfurter Straße gesehen. Es wird die Stärkung der Innenentwicklung angeregt, bspw. durch Erweiterung des Wohngebietes im rückwärtigen Bereich der Pfortenwiesen bei gleichzeitiger Neuordnung der Eigentumsverhältnisse. Vorgeschlagen wird auch eine Zugänglichkeit der Gebäude über die Pfortenwiesen, ebenso eine rückwärtige Erschließung (Kanalisation). Zudem sollte eine erforderliche Lärmschutzverglasung gefördert werden.

Mehrfach wird eine Nachverdichtung mit innovativen Wohnformen – Mehrgenerationen / Migranten, Flüchtlinge / integrativ / Behinderte angeregt. In Bad Camberg gebe es schon integrative Gruppen bzw. Bauwillige für betreutes Wohnen, Alt und Jung, die angesprochen werden könnten. „Bad Camberg ist Pendlerstadt“, daher fehle bezahlbarer Wohnraum insbesondere für junge Menschen.

Angeregt werden zudem Anreizprogramme zur Modernisierung und zur Gestaltung von Vorgärten sowie eine Gestaltungssatzung für Wohnhäuser. Auch das Kontrollinstrument Denkmalschutz bei Renovierungen sollte zum Einsatz kommen.

Zurzeit sind die Pfortenwiesen aus Sicht der Anwesenden durch den täglichen ruhenden Verkehr stark belastet und es gibt viele mindergenutzte Schotterflächen. Aufgrund der Dauerparker fehlen Parkplätze für Anwohner bzw. Wohnmobile aus Bad Camberg.

Bezüglich des ruhenden Verkehrs könnte ein Parkhaus in Kombination mit einem Hotel oder Wohnraum Entlastung bringen und gleichzeitig mit Hilfe eines (gläsernen) Fahrstuhls als Verbindung und „Brücke“ in die Altstadt dienen. Der schon bestehende Fahrstuhl sollte 24 Stunden genutzt werden können. Ebenso sollten die Parkplätze reduziert und neu geordnet werden. Der Schwerpunkt der Verkehrsplanung sollte sich an den Bedürfnissen von Fußgängern und Radfahrern orientieren.

Auch die Zugänglichkeit der Jahnstraße für Pkw sollte begrenzt werden. Im Bereich der Jahnsporthalle fehle ein Bürgersteig für Fußgänger. Gleichzeitig soll der Bodenbelag für Personen mit Rollatoren, Skater, Spaziergänger etc. verbessert werden.

Die Pfortenwiesen sollen auch künftig als Fläche für Veranstaltungen wie Kerb, Flohmärkte etc. zur Verfügung stehen. Vereinzelt wird die Einschränkung der Anzahl der Veranstaltungen, Dauer und Lautstärke gewünscht, da der davon ausgehende Lärm die Wohnqualität einschränke. Auch der bisherige DRK-Standort wird hinterfragt.

 

Arbeitsgruppe Einzelhandel und Versorgung

Ergebnisse Einzelhandel

 

 

 

 

 

 

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